In den letzten Jahren haben Coworking Spaces in vielen Städten weltweit einen enormen Boom erlebt. Was früher als Nischenangebot für Freiberufler oder Start-ups begann, hat sich mittlerweile zu einem weit verbreiteten Arbeitsmodell entwickelt, das von kleinen Unternehmen bis hin zu großen Corporates genutzt wird. Doch was genau macht das Arbeiten in einem Coworking Space so effektiv und warum steigert es die Produktivität der Menschen? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Psychologie des Coworking und untersuchen, wie gemeinsam genutzte Arbeitsräume die Produktivität fördern können.

1. Die Kraft der sozialen Interaktion

Einer der größten Vorteile von Coworking Spaces ist die Möglichkeit zur sozialen Interaktion. Studien zeigen, dass Menschen in einem sozialen Umfeld eher motiviert sind, ihre Aufgaben zu erledigen. Coworking Spaces bieten nicht nur eine Arbeitsumgebung, sondern auch eine Community. Der Austausch mit anderen kann das Gefühl von Isolation verringern, das viele Menschen bei der Arbeit von zu Hause empfinden. Diese Interaktionen schaffen eine Atmosphäre der Zusammenarbeit, in der neue Ideen sprudeln und sich die Kreativität entfalten kann.

Diagramm: Soziale Interaktionen in Coworking Spaces im Vergleich zu traditionellen Büros

Dieses Diagramm zeigt die Häufigkeit von sozialen Interaktionen und die Auswirkung auf die Kreativität in verschiedenen Arbeitsumfeldern.

2. Flexibilität und Kontrolle über den Arbeitsraum

Ein weiterer wichtiger psychologischer Faktor in Coworking Spaces ist die Flexibilität. Die Möglichkeit, den eigenen Arbeitsplatz zu wählen – sei es ein ruhiges Büro, ein Besprechungsraum oder ein kreativer Arbeitsbereich – gibt den Menschen das Gefühl, Kontrolle über ihre Umgebung zu haben. Diese Autonomie führt zu einer höheren Zufriedenheit und Motivation. Studien belegen, dass das Gefühl der Kontrolle und die Möglichkeit, die Arbeitsumgebung nach eigenen Bedürfnissen zu gestalten, die Leistung steigern.

3. Die „Serotonin-Schub“ durch das Teilen von Erfolgserlebnissen

In einem Coworking Space zu arbeiten bedeutet oft, Teil einer Gemeinschaft zu sein, die das gleiche Ziel verfolgt – Erfolg. Dieser Erfolg wird häufig geteilt und gefeiert. Das Teilen von Erfolgen und das positive Feedback von Kollegen oder Mitarbeitern können das Gehirn mit Serotonin – einem „Glückshormon“ – fluten. Dieser emotionale Schub verbessert nicht nur das Wohlbefinden, sondern steigert auch die Motivation und die Produktivität.

Tabelle: Auswirkungen des sozialen Feedbacks auf die Produktivität

Art des FeedbacksWirkung auf die Produktivität
Positives FeedbackSteigert Motivation und Kreativität
Konstruktives FeedbackVerbessert die Leistung und fördert Wachstum
Negatives FeedbackKann in Maßen zu Verbesserungen führen, ohne Demotivation

4. Das Konzept der „Coworking-Atmosphäre“ und ihre Auswirkungen

Die physische Gestaltung eines Coworking Spaces spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle bei der Steigerung der Produktivität. Eine gut gestaltete Arbeitsumgebung, die sowohl funktionale als auch ästhetische Elemente berücksichtigt, fördert das Wohlbefinden. Helle, gut belüftete Räume mit modernen Möbeln und Pflanzen schaffen eine angenehme Atmosphäre, die Kreativität und Innovation anregt. Eine solche Umgebung trägt dazu bei, dass sich die Menschen wohlfühlen und motiviert bleiben, ihre Aufgaben zu erledigen.

5. Gemeinsame Ressourcen und Netzwerkmöglichkeiten

Ein weiterer psychologischer Vorteil des Coworkings ist der Zugang zu gemeinsamen Ressourcen und Netzwerken. Viele Coworking Spaces bieten nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch zusätzliche Annehmlichkeiten wie High-Speed-Internet, Drucker und Besprechungsräume. Diese Ressourcen erleichtern das Arbeiten und ermöglichen es den Nutzern, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, anstatt Zeit mit organisatorischen Aufgaben zu verbringen.

Das Netzwerk, das in Coworking Spaces aufgebaut wird, ist ebenfalls von unschätzbarem Wert. Durch das Arbeiten in einem offenen und kollaborativen Umfeld haben die Mitglieder die Möglichkeit, mit anderen Fachleuten in Kontakt zu treten, sich auszutauschen und potenzielle Geschäftspartner zu finden. Diese Netzwerkmöglichkeiten sind ein weiterer Grund, warum Coworking Spaces die Produktivität steigern können – sie schaffen ein Umfeld, in dem Wissen und Erfahrungen geteilt werden.

6. Die Bedeutung der Trennung von Arbeit und Privatleben

Zu Hause arbeiten kann schwierig sein, besonders wenn die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben verschwimmen. In einem Coworking Space hingegen ist der Arbeitsbereich klar von den privaten Bereichen getrennt, was zu einer besseren Work-Life-Balance beiträgt. Diese Trennung fördert nicht nur die Produktivität, sondern auch das Wohlbefinden, da die Menschen nach Feierabend das Büro verlassen können, ohne ständig an die Arbeit erinnert zu werden.

Fazit

Die Psychologie des Coworking zeigt uns, dass gemeinsam genutzte Arbeitsräume mehr sind als nur eine kostengünstige Lösung für Freiberufler oder kleine Unternehmen. Sie bieten eine Reihe von psychologischen Vorteilen, die die Produktivität steigern – von der Förderung sozialer Interaktionen und der Schaffung einer unterstützenden Gemeinschaft bis hin zur Flexibilität und Kontrolle über den eigenen Arbeitsraum. In einer Welt, in der immer mehr Menschen ihre Arbeit in gemeinsamen Büros erledigen, bietet Coworking die perfekte Kombination aus Zusammenarbeit und individueller Freiheit, um erfolgreich und produktiv zu sein.

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